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Langzeitfotografie in England

Anfang Februar ging es für uns noch einmal ein paar Tage nach England, genauer gesagt in den Südosten der Insel. Wir entschieden uns für eine Unterkunft nahe Colchester. Neben ein wenig Sightseeing, wollten wir wieder schöne Langzeitaufnahmen am Wasser machen. In akribischer Vorbereitung wurden ein paar spannende Locations ausfindig gemacht. Wie beim letzten Mal reisten wir auch dieses Mal mit dem Auto an. Es ist immer wieder ein tolles Gefühl, wenn man in den Hafen von Dover einläuft, und die beeindruckenden Kreidefelsen vor Augen hat. Die ersten Kilometer auf festem Boden sind dann immer etwas aufregend, denn als Beifahrer im Linksverkehr, ist man ebenso gefordert. Auch wenn man in vier Tagen nicht allzu viel besichtigen kann, war uns schnell klar, dass wir in Sachen Sightseeing enorm verwöhnt waren von unserem Urlaub an der Jurassic Coast. Dieses Mal besuchten wir die Städte Canterbury, Colchester und Ipswich. Ansonsten orientierten wir uns doch eher an der Küste. Dort hat uns dann Felixstowe am besten gefallen. Obwohl der Containerhafen hier zu den größten von England zählt, ist Felixstowe ein netter kleiner Küstenort mit einem Pier und schönen kleinen Cafés.

Großbritannien ist normalerweise zu dieser Jahreszeit nicht unbedingt mein Wunschziel. Nun ist es bei unserer Art der Fotografie aber so, dass helles Sonnenlicht nicht unbedingt das beste Wetter ist. Ich sage mal so - die Fotografin in mir wünscht sich die Wolken am Himmel, wobei sich die Entspannungssuchende auch mal über wärmende Sonnenstrahlen freut. Wer sich in der Langzeitfotografie ein wenig auskennt, weiß - dass das richtige Licht, neben den Gezeiten, die wichtigste Rolle spielt. Bei unseren fotografischen Exkursionen hatten wir damit in der letzten Zeit ein wenig ‚Pech‘.

So waren wir im Januar letzten Jahres in Venedig und hatten neben eisiger Kälte - hellen Sonnenschein, im Mai in England - auch wieder Sonnenschein. Ok - dachten wir, für den Besuch am Bodensee nehmen wir den November, den ja doch meist trübseligsten Monat im Jahr, aber auch dort gab es - Sonnenschein!! Da kann es schon mal vorkommen, dass man in fragende Gesicht blickt, wenn man zu Hause sagt - Nebel und Wolken wären auch mal schön.

Die Gezeiten haben wir mittlerweile ganz gut im Griff, dem Sonnenschein weichen wir aus in dem wir früh aufstehen, oder am Abend unterwegs sind. Leider gibt es immer noch eine Sache, die wir nicht vorhersagen können. So passierte es uns nun schon zum zweiten Mal, dass sich eins unserer Motive in der Renovierung befand. Das war dieses mal ein kleiner ungewöhnlicher Leuchtturm in Dovercourt. Der war leider eingerüstet. So gibt es immer wieder kleine Überraschungen, die die Fotografie andererseits auch etwas abenteuerlicher machen.

Letztendlich sind wir aber doch wieder mit ein paar guten Bildern nach Hause gekommen und haben sehr schöne Orte entdeckt. Dazu gehörte bei diesem Trip 'Shingle Street'. Ein winzig kleiner Ort mit ein paar Ferien-Cottages und einer wunderbaren Stille. Nichts als Wasser, Kies, Weite und ein paar Angler, die die Ruhe ebenso genossen wie wir. Hier nahm ich es auch gerne in Kauf, dass es wirklich einfach zu hell war. Die Ausbeute an Bildern war hier eher mager, dafür war aber der Erholungseffekt sehr groß. Der perfekte Abschluss unserer kleinen Auszeit.

Felixstowe

Dovercourt

Shingle Street

Beachhuts Maldon

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Kommentare: 2
  • #1

    Olly (Montag, 18 März 2019 13:32)

    Hi Andrea,

    wieder ein wunderbarer Bericht und vor allem trotz - vielleicht aber auch wegen - der Sonne, sehr beeindruckende Fotos!

    Viele liebe Grüße,
    Olly

  • #2

    Ulla (Montag, 18 März 2019 16:34)

    Wunderbare Impressionen, auch wenn es für euch vielleicht nicht ganz perfekt war...
    LG Ulla